Glücksspielsucht und Familie

Glückspielsucht betrifft häufig nicht nur eine Person, sondern auch Freunde und Familie. Doch fällt es allen Beteiligten oft schwer, Probleme einzugestehen und offen miteinander zu sprechen. 

Viele Angehörige machen sich Sorgen um die Betroffenen und wissen nicht, wie sie am besten helfen können. Dazu leiden Angehörige oft unter der Persönlichkeitsveränderung und der Anspannung, unter denen die Person mit dem Glücksspielproblem steht, sowie unter den Folgeproblematiken der Sucht. Vor allem von den finanziellen Auswirkungen einer Glücksspielsucht sind Angehörige meist direkt mitbetroffen. 

Alles zusammen führt die Glücksspielproblematik in vielen Fällen auch bei Angehörigen zu außerordentlichem Stress, der sich auf die Gesundheit auswirken kann. Oft kommt erschwerend hinzu, dass sich die Angehörigen aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen, zum Beispiel weil sie sich für das Problem schämen oder sie die Betroffenen nicht vor anderen bloßstellen wollen. Dabei wären andere Familienmitglieder oder der Freundeskreis eine wichtige Unterstützung, wenn es darum geht, Probleme zu lösen oder besser damit umgehen zu können. 

Aufgrund der vielfältigen Belastungen, denen Angehörige ausgesetzt sind, gibt es auch für sie Unterstützung durch die professionelle Suchthilfe oder die Selbsthilfe. Infos und Ansprechpartner finden Sie hier.  

Probleme mit dem Glücksspielen wirken sich vor allem auch auf die Partnerschaft aus. Oft verringert sich die Zeit für gemeinsame Unternehmungen und es steht weniger Geld zur Verfügung. Manchmal wird gemeinsam benötigtes Geld verspielt. Es fällt von Glücksspielsucht betroffenen Personen anfangs oft schwer, zu akzeptieren, dass sie Probleme haben und offen darüber zu reden. Um das Ausmaß des Spielens zu verbergen, werden deshalb häufig Lügen und Ausreden erfunden. Die Partnerin oder Partner entwickeln ein steigendes Misstrauen und beginnen, die spielende Person zu kontrollieren. Das gegenseitige Vertrauen geht verloren, und das Konfliktpotenzial steigt.  

Größtmögliche Offenheit auf beiden Seiten wäre hilfreich. Unter Anleitung gelingt dies am Anfang oft besser, darum bietet die professionelle Suchthilfe neben Angehörigengesprächen auch Paar- und Familiengespräche an. Auch Selbsthilfegruppen laden zum Teil Partnerinnen und Partner ein.  

Kinder aus Familien mit einer Glücksspielproblematik sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Auch wenn die Erkrankung nicht offensichtlich ist, spüren Kinder doch, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie suchen die Schuld oft bei sich selbst und passen ihr Verhalten an, um die Probleme in der Familie abzumildern. Das kann sich nachteilig auf ihre persönliche Entwicklung auswirken. Deswegen ist es wichtig, dass Kinder altersgemäß über die Problematik aufgeklärt werden. 

Wenn Kinder wissen, was los ist und die Möglichkeit haben, in der Familie oder mit anderen Vertrauenspersonen über das Problem und ihre Sorgen zu reden, hilft es ihnen dabei, mit der schwierigen Situation umzugehen. Hier finden sich Internetadressen für Eltern mit vielen hilfreichen Informationen, wie man mit einer Suchtproblematik in der Familie umgehen und Kinder altersgemäß über die Problematik aufklären kann. Außerdem sind Internetadressen mit Seiten aufgelistet, die sich direkt an betroffene Kinder, Jugendliche sowie an erwachsene Kinder richten. Diese Seiten klären altersgemäß über das Thema (Glücksspiel-)sucht auf und bieten eine Online-Beratung oder Beratungs-Chats an.  

Auch die Suchtberatungsstelle oder die Familienberatung kann Familien und Kindern oft weiterhelfen.  

Wir haben ein Kinderbuch zum Thema Glücksspielsucht herausgebracht, mit dem wir Kinder zu dem Thema aufklären wollen und Familien ermutigen wollen, miteinander über das Thema ins Gespräch zu kommen. Mehr Informationen und einen kostenlosen Download gibt es hier